6.1 Sachgebiet Persönliche Schutzausrüstungen gegen Ertrinken

Informationen zu PSA gegen Ertrinken
Die DGUV Regel 112-201 bietet umfangreiche Informationen zu PSA gegen Ertrinken, Hinweise zur Gefährdungsbeurteilung, Auswahlkriterien und eine Liste von Arbeiten, bei denen PSA gegen Ertrinken zwingend vorgeschrieben sind.

Wie werden PSA gegen Ertrinken ausgewählt?
Basis für die Auswahl von PSA gegen Ertrinken ist eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes und der Arbeitsabläufe.

Wann muss PSA gegen Ertrinken eingesetzt werden?
PSA gegen Ertrinken sind bei allen Arbeiten mit der Gefahr eines Absturzes in eine Flüssigkeit einzusetzen, sofern technische und organisatorische Maßnahmen ausgeschöpft wurden.

Wann kann PSA gegen Ertrinken eingesetzt werden?
Wenn entsprechend der Gefährdungsbeurteilung alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind (STOP: Substitution, technische und organisatorische Maßnahmen), kann PSA eingesetzt werden.

Gewerblicher Einsatz
Für den gewerblichen Einsatz sind nur automatisch aufblasende Rettungswesten nach DIN EN ISO 12402 Teil 2–4 zulässig. Für den normalen Einsatz ist eine Rettungsweste nach DIN EN ISO 12402 Teil 3 150 N einzusetzen.

Diese ist jedoch beim Tragen von Wetterschutzkleidung nicht ausreichend (siehe auch Wetterschutzkleidung).

Kombination von PSA
Kombinationen von PSA sind an der aktuellen Kombination zu erproben. Die einzelnen PSA dürfen sich in ihrer Funktion nicht behindern.

Spezielle PSA gegen Ertrinken wurden entwickelt für:

  • den Feuerwehreinsatz
  • Atemschutzträger
  • Kombination mit Absturzsicherung

Kombination mit Wetterschutzkleidung
Bekleidung auf Mikrofaserbasis, Wetterschutzkleidung und Folienstoffe neigen zu unkontrollierten Lufteinschlüssen, die der Wirkung der PSA gegen Ertrinken entgegenstehen. Derartige Kleidung ist in jedem Fall mit einer PSA gegen Ertrinken nach DIN EN ISO 12402 Teil 2 275 N zu kombinieren.

Sind die DIN EN 393, DIN EN 394, DIN EN 395, DIN EN 396 und DIN EN 399 noch gültig?
Die EN-Normen wurden zum 01. Januar 2007 zurückgezogen und durch die DIN EN ISO 12402 Teil 2–5 ersetzt.

Sind Produkte nach den EN-Normen noch zugelassen?
Produkte auf der Basis der EN-Normen sind weiterhin zugelassen, sofern sie nicht verändert wurden. Produkte in der Benutzung können im Rahmen der Lebensdauer (10 Jahre) benutzt werden.

Wie sind PSA gegen Ertrinken zu prüfen und zu warten?
PSA gegen Ertrinken sind wie alle PSA einer regelmäßigen Sichtkontrolle durch den Benutzer und einer mindestens jährlichen Prüfung durch einen Sachkundigen gemäß DGUV Vorschrift 1 (ex BGV A 1) zu unterziehen. Parallel dazu erfolgt alle zwei Jahre eine Wartung durch den Hersteller oder eine vom Hersteller autorisierte Fachwerkstatt.
Kürzere Intervalle können sich aus der Gefährdungsbeurteilung ergeben.

Lebensdauer
Die Lebensdauer für PSA gegen Ertrinken beträgt max. 10 Jahre, die o.a. genannten Prüfungen und Wartungen vorausgesetzt.
Kürzere Lebenszeiten können sich aus der Gefährdungsbeurteilung ergeben.

Sichtbarkeit und Ortung
Die Ortung eines Verunfallten kann besonders bei Nacht zu Problemen führen.
PSA gegen Ertrinken sind nach Norm mit Streifen aus retroreflektierendem Material ausgerüstet. Dies sind allerdings passive Mittel.
Aktive Mittel wie Notlichter oder Notsignalanlagen wie z. B. PNA 11 sind zu empfehlen.

Wo sind weitere Informationen über PSA gegen Ertrinken zu finden?
Weitere Informationen zu PSA gegen Ertrinken, eine Liste zugelassener PSA gegen Ertrinken für die einzelnen Einsatzzwecke, Rettungswesten für Fahrgäste und Fachartikel sind auf der Homepage der BG Verkehr zu finden.